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Medizin
BDI aktuell
Juli 2014
15
Frauen haben besondere Schlaganfall-
risiken. Etwas mehr als die Hälfte der
Schlaganfälle in den USA treten bei
Frauen auf, d. h. jährlich 55 000
Schlaganfälle mehr als bei Männern.
Anlass für die beiden US-Gesellschaf-
ten American Heart Association
(AHA) und American Stroke Associa-
tion (ASA) frauenspezifische Leitlinien
zur Schlaganfallprävention vorzustel-
len (Stroke 2014). Sie fokussieren sich
auf geschlechtsspezifische Risikofakto-
ren wie Schwangerschaft/Präeklamp-
sie, orale Kontrazeption und Hormon-
ersatztherapie, aber auch auf Risiko-
faktoren, die bei Frauen weit häufiger
vorkommen als bei Männern. Dazu
zählen Migräne mit Aura oder Vorhof-
flimmern.
Die wichtigsten Empfehlungen der
beiden US-Fachgesellschaften sind:
Schwangere mit primärer oder se-
kundärer Hypertonie sowie Frauen,
die schon einmal Bluthochdruck
während der Schwangerschaft hat-
ten, sollten von der zwölften Gestati-
onswoche an bis zur Geburt niedrig
dosierte Acetylsalicylsäure (ASS) er-
halten. Diese Empfehlung legt auch
die aktuelle Leitlinie der Deutschen
Gesellschaft für Gynäkologie und
Geburtshilfe (DGGG) zu hyperten-
siven Schwangerschaftserkrankungen
nahe: Sie rät zur oralen Einnahme
von 75-150 mg/d ASS spätestens ab
der 16. Woche (
nien/detail/II/015-018.html).
Bei Schwangeren mit geringer
Kalziumaufnahme (unter 600 mg/d)
ist eine Kalziumsupplementierung
zu erwägen (mindestens 1 g/d), um
eine Präeklampsie zu verhindern.
Bei Schwangeren mit moderat er-
höhtem
Blutdruck
(150–159/
100–109 mmHg) können Ärzte eine
Blutdrucksenkung erwägen, dagegen
sollten sie bei einem Blutdruck über
160/110 mmHg auf jeden Fall anti-
hypertensiv behandeln. Das Gleiche
sieht auch die DGGG-Leitlinie vor.
Als sicher zur Blutdrucksenkung
in der Schwangerschaft gelten Medi-
kamente wie Methyldopa oder Nife-
dipin. Atenolol, Angiotensin-Rezep-
tor-Blocker und direkte Renin-Hem-
mer sind in der Schwangerschaft
kontraindiziert. Die DGGG-Leitlinie
empfiehlt alfa-Methyldopa als Mittel
der Wahl. Nifedipin und Betablocker
gelten als eingeschränkt geeignet, al-
le übrigen Antihypertensiva als un-
geeignet. Unter den Betablockern ist
Metoprolol das Mittel der Wahl.
Da Frauen mit Präeklampsie noch
bis zu 30 Jahre nach einer Schwan-
gerschaft ein erhöhtes Risiko für Hy-
pertonie und Schlaganfall haben,
sollten Ärzte eine Präeklampsie in
der Vergangenheit bei der Beurtei-
lung des kardiovaskulären Risikos
beachten und besonders früh gegen
andere Risikofaktoren wie hohe
LDL-Werte, Übergewicht oder Rau-
chen vorgehen.
Bevor Frauen orale Kontrazeptiva
einnehmen, sollten sie auf Hyperto-
nie untersucht werden, da beide
Faktoren das Schlaganfallrisiko stei-
gern. Bei Frauen mit hormoneller
Verhütung ist eine besonders intensi-
ve Therapie von kardiovaskulären
Risikofaktoren angezeigt.
Hormonersatztherapie ist weder
zur Primär- noch Sekundärpräventi-
on nach der Menopause geeignet.
Leiden Frauen unter einer Migrä-
ne mit Aura, sollten sie das Rauchen
aufgeben, da beide Faktoren das
Schlaganfallrisiko steigern.
Frauen älter als 75 Jahre sollten
routinemäßig auf Vorhofflimmern
per Pulsmessung und EKG unter-
sucht werden. Bei Frauen unter 65
Jahren ist bei Vorhofflimmern als
einzigem Schlaganfall-Risikofaktor
(CHADS
2
= 0) keine Antikoagulation
nötig.
(mut)
Von Dirk Einecke
In den USA wurden erst-
mals auf Frauen zuge-
schnittene Schlaganfall-
Leitlinien erstellt. Diese
zielen auf geschlechtsspezi-
fische oder bei Frauen
häufigere Risikofaktoren.
Erste Schlaganfall-Leitlinien für Frauen
Frauen haben besondere Risikofaktoren für Schlaganfall.
© FOTOWERK/FOTOLIA