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Medizin
BDI aktuell
März 2015
13
Wie gut Blutzuckerwerte bei Diabeti-
kern medikamentös eingestellt werden
sollten, wird immer wieder diskutiert.
So hatten Patienten mit Typ-2-Diabe-
tes in der ACCORD-Studie keinen
Nutzen von einer Behandlung, die
möglichst ähnliche Blutzuckerwerte
wie bei Nichtdiabetikern anstrebte,
ganz im Gegenteil: Die Gesamtsterbe-
rate und die kardiovaskuläre Sterbera-
te waren damit im Vergleich zu einer
weniger intensiven Therapie erhöht.
Etwas anders scheint die Lage bei
Typ-1-Diabetikern zu sein. Bereits in
den 1990er-Jahren legte der „Diabetes
Control and Complications Trial“
(DCCT) nahe, dass eine Einstellung
der Blutzucker- und HbA
1c
-Werte auf
das Niveau von Nichtdiabetikern Nie-
renschäden und kardiovaskuläre Ereig-
nisse vermeiden kann. Als Folge setzte
sich die intensivere Therapie bei Typ-
1-Diabetes mit der Zeit durch, erin-
nern Diabetologen um Dr. Trevor Or-
chard von der Universität in Pitts-
burgh (JAMA 2015; 313(1): 45-53).
Anhand der DCCT-Daten und der
Folgestudie EDIC schauten sie, ob
mehr als 20 Jahre nach dem Ende der
wegweisenden Untersuchung noch
Unterschiede zwischen den beiden
ursprünglichen
Therapiegruppen
erkennbar waren. Besonders interes-
sierten sich die Forscher für die
Sterberate. An DCCT hatten 1441
Typ-1-Diabetiker ohne kardiovaskulä-
re Erkrankungen und ohne weitere
Risikofaktoren für eine Herz-Kreis-
lauf-Erkrankung teilgenommen. Die
eine Gruppe erhielt eine Therapie mit
dem Ziel, symptomatische Hyper- und
Hypoglykämien zu vermeiden. In der
anderen erfolgte eine intensivere The-
rapie hin zu möglichst normalen Blut-
zuckerwerten. In dieser Gruppe wurde
ein HbA
1c
von 7 Prozent erreicht, in
der anderen nur von 9 Prozent.
Nach einer Studiendauer von im
Schnitt sechseinhalb Jahren nahmen
rund 1400 der Teilnehmer an der epi-
demiologische Folgestudie EDIC teil.
Sie wurden bis zum Jahr 2012 regel-
mäßig untersucht. In EDIC legten die
Studienärzte nun allen Patienten eine
intensive Therapie nahe. Nach etwa
fünf Jahren waren die Unterschiede im
HbA
1c
verschwunden.
Nach im Schnitt 27 Jahren Gesamt-
studiendauer fanden die Forscher um
Orchard in der Tat deutliche Unter-
schiede bei der Mortalität: So war von
den Patienten mit ehemals intensiver
Therapie ein Drittel weniger gestorben
als in der Gruppe mit konventioneller
Therapie (43 versus 64 Todesfälle).
Diese Differenz wurde erst nach 15
Jahren deutlich, erreichte aber nur
knapp das Signifikanzniveau. Häufigs-
te Todesursachen waren kardiovasku-
läre Erkrankungen (22 Prozent aller
Todesfälle), Krebs (knapp 20 Prozent)
und Diabeteskomplikationen (18 Pro-
zent). Diese drei Todesursachen wur-
den in der Gruppe mit einstiger Inten-
sivtherapie jeweils seltener beobachtet
als bei denjenigen der ehemaligen
Kontrollgruppe. Dafür traten tödliche
Unfälle in der Gruppe mit Intensivthe-
rapie etwas häufiger auf.
Als wesentlicher Risikofaktor für
den vorzeitigen Tod erwies sich eine
Albuminurie: Betroffene Patienten
starben mehr als doppelt so häufig wie
Patienten ohne Albuminurie. Bei einer
Makroalbuminurie war die Sterberate
verdreifacht, bei einer Mikroalbumin-
urie um den Faktor 1,5 erhöht. Auch
Patienten mit schweren Hypoglyk-
ämien, die zu Anfällen oder einem Ko-
ma führten, starben gehäuft, und sol-
che Patienten fanden sich vermehrt in
der einstigen Intensivtherapiegruppe.
Unterm Strich scheint die inzwi-
schen
allgemein
empfohlene
Behandlung mit dem Ziel einer mög-
lichst normalen Blutzuckereinstellung
das Leben aber eher zu verlängern als
zu verkürzen, so das Fazit der Studien-
autoren. Und das war zu erkennen,
obwohl die intensivere Behandlung
nur in einem Viertel der gesamten
Beobachtungsdauer erfolgte.
Allerdings unterschieden sich die
beiden Gruppen in absoluten Zahlen
nur geringfügig: Auf 1000 Patienten-
jahre gerechnet gab es in der Gruppe
mit einstiger Intensivtherapie nur ei-
nen Todesfall weniger. Auch lässt die
insgesamt geringe Zahl der Todesfälle
nur bedingt belastbare Aussagen zu.
Hypo- und Hyperglykämien
zu meiden ist gut, mög-
lichst normale Blutzucker-
werte zu erreichen ist für
Typ-1-Diabetiker aber noch
viel besser: Sie leben
dadurch wohl einige Jahre
länger.
Intensive Blutzuckerkontrolle lohnt sich
bei Typ-1-Diabetes
Von Thomas Müller
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43
Patienten
mit ehemals intensiver
Therapie waren nach im Schnitt
27 Jahren Gesamtstudiendauer
gestorben, dagegen 64 Patienten
in der Gruppe mit konventioneller
Behandlung.
Schon früh sollten Patienten mit Typ-1-Diabetes lernen, möglichst normale BZ-Werte zu
erreichen. Sie profitieren davon wohl mehr als Typ-2-Diabetiker.
© RKRIS / FOTOLIA.COM