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Nr. 12 • Dezember 2013
Medizin
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Impressum
Mitglied der Arbeitsgemeinschaft
LA-MED Kommunikationsforschung
im Gesundheitswesen e. V.
Mitglied der Informationsgemein-
schaft zur Feststellung der Verbrei-
tung von Werbeträgern e. V.
Die GBD-Studie 2010 präsentiert
Daten aus 187 Ländern zu 291
Krankheits- und Verletzungs-Entitä-
ten und 67 Risikofaktoren aus den
Jahren 1990–2010. Außer der Morta-
lität spielen dabei die „disability-
adjusted live-years“ (DALYs) eine
zentrale Rolle. DALYs geben die Zahl
der Jahre wieder, die mit einer
gesundheitlichen Einschränkung ver-
bracht werden, quantifiziert nach
einer Skala von 0,0 (perfekte
Gesundheit) bis 1,0 (moribund).
Zwischen 1990 und 2010 nahmen
übertragbare Krankheiten (mit Aus-
nahme von HIV und Malaria),
geburtshilfliche und neonatale Kom-
plikationen wie auch Folgen der
Unterernährung ab. Die Bedeutung
der nicht übertragbaren Krankheiten
stieg hinsichtlich Mortalität und Zahl
der Jahre mit gesundheitlicher Ein-
schränkung, am stärksten bei Diabe-
tes. Der bedeutendste Risikofaktor
des Jahres 1990, kindliches Unterge-
wicht, findet sich 2010 nur noch an
8. Stelle. Ähnliche Trends gab es für
Vitamin- und Mineralstoffmangel,
unzureichendes Stillen und ver-
schmutzte Wasserquellen. Umge-
kehrt stieg die Bedeutung von
hohem Blutzucker, salzreicher und
vollkornarmer Ernährung, Bleibelas-
tung und Drogenkonsum.
Die Abnahme übertragbarer, neona-
taler, geburtshilflicher und ernäh-
rungsbedingter Krankheiten sei dem
zunehmenden Durchschnittsalter der
globalen Bevölkerung zuzuschreiben,
ebenso wie die Zunahme nicht über-
tragbarer Krankheiten.
Krankheiten wirken sich heutzutage
mehr durch chronische gesundheit-
liche Einschränkungen als durch ein
vorzeitiges Sterben aus. Vereinfacht
gesagt: Was den Menschen
Beschwerden bereite, sei nicht
unbedingt das, was sie umbringe, so
die Autoren. Die Zahl der Jahre, die
Menschen mit gesundheitlichen Ein-
schränkungen leben müssten, nimmt
im Beobachtungszeitraum in fast
allen Ländern zu.
Gewaltverbrechen zählen besonders
in Süd- und Mittelamerika sowie
einigen afrikanischen Ländern zu
den 5 wichtigsten Gesundheitsrisi-
ken.
Zukünftig sollen jährlich altersstan-
dardisierte Daten zu Mortalität und
DALYs für jedes der 187 Länder
errechnet werden, die ein Ranking
erlauben. Diese und auch andere
detaillierte Daten sollen Bevölkerung,
Forschern und Angehörigen der Heil-
berufe gleichermaßen zugänglich
sein, sodass landesspezifische Muster
und Probleme erkennbar werden.
Dr. med. Peter Pommer
Der Beitrag ist erstmals erschienen in der
Deutschen Medizinischen Wochenschrift
(Dtsch Med Wochenschr 2013; 138:2179).
Alle Rechte vorbehalten.
Für stetige Verbesserungen im öffentlichen Gesundheitswesen sind genaue und detaillierte
Informationen über die Häufigkeit von Krankheiten und die daraus resultierenden gesundheitlichen
Einschränkungen und Todesursachen nötig. Dazu haben die Weltbank und die WHO 1991 die
Global-Burden-of-Disease-Studie (GDB-Studie) initiiert. Murray et al. stellen nun den Bericht von
2010 vor.
N Engl J Med 2013; 369: 448–457
Public Health
Globale Krankheitslast
250000
200000
150000
100000
50000
0
DALYs*1000
Koronare Herz-
krankheit
Schlaganfall
HIV-AIDS
Malaria
Schmerzen im unteren
Rücken
Chronisch obstruktive
Lungenerkrankung
Verkehrsunfall
Komplikationen bei
Frühgeburt
Durchfall
Infektion der unteren
Atemwege
2010
1990
Globale DALYs ausgelöst durch die 10 häufigsten Erkrankungen und Verletzungen 2010 verglichen mit 1990 (Bildquelle: eigene Darstel-
lung nach Daten der Studie).
Die Autoren analysierten die Daten
der Mitral Regurgitation Internatio-
nal Database (MIDA) für die Jahre
1980 bis 2004. 1021 konsekutiv auf-
genommene Patienten mit Mitral-
klappenprolaps, aber ohne Sympto-
me einer Herzinsuffizienz oder
linksventrikuläre Dysfunktion,
wurden in die Auswertung einbezo-
gen: Bei 575 war ursprünglich ein
konservatives Vorgehen eingeschla-
gen worden, 446 waren innerhalb
von 3 Monaten nach der Diagnose
operiert worden. Beurteilt wurden
die Überlebensraten in Abhängigkeit
von der eingeschlagenen Strategie.
Nach 3 Monaten zeigten sich
zunächst keine signifikanten Unter-
schiede bei der Sterblichkeit (1,1%
bei operativem Vorgehen, 0,5% bei
konservativer Strategie) und der
Häufigkeit einer neu aufgetretenen
Herzinsuffizienz (jeweils 0,9%). Nach
10 Jahren lag jedoch die Überlebens-
rate der sofort operierten Patienten
bei 86%, der konservativ behandelten
Patienten nur bei 69% (p<0,001). Die-
ser Vorteil blieb auch nach Adjustie-
rung für Störfaktoren erhalten. Auch
bei einem Propensity Score Matching
von jeweils 324 konservativ bzw.
operativ behandelten Patienten für
insgesamt 32 Faktoren ergaben sich
ähnliche Zahlen. Daraus errechnete
sich eine Verminderung der 5-Jah-
res-Sterblichkeit um mehr als die
Hälfte (52,6%). Auch das Langzeit-
risiko für das Auftreten einer Herz-
insuffizienz war nach operativem
Vorgehen geringer (7% vs. 23% nach
10 Jahren). Die Langzeitraten für neu
aufgetretenes Vorhofflimmern
unterschieden sich nicht.
Fazit
Ein frühzeitiger operativer Eingriff
bei Mitralklappenprolaps mit Regur-
gitation sei empfehlenswert, so die
Autoren: Langfristig finden sich
damit höhere Überlebensraten und
seltener eine Herzinsuffizienz als bei
zunächst wartendem Vorgehen.
Sponsoring: keine Angabe.
Dr. med. Elke Ruchalla
Der Beitrag ist erstmals erschienen in der
Deutschen Medizinischen Wochenschrift
(Dtsch Med Wochenschr 2013; 138:2180).
Alle Rechte vorbehalten.
Das optimale Vorgehen bei Mitralklappenprolaps mit deutlicher
Regurgitation ist umstritten: Ist es sinnvoller, den Patienten zunächst
nur zu überwachen oder frühzeitig zu operieren? Suri et al. haben ein
internationales Register im Hinblick auf die Langzeitergebnisse der
beiden Vorgehensweisen ausgewertet.
JAMA 2013; 310: 609–616
Kardiologie
Regurgitation bei
Mitralklappenprolaps:
Warten oder Operieren?
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