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BDI kritisiert Stellungnahme der Regierungskommission: Wohnortnahe fachärztliche Versorgung ist unverzichtbar

Der Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten e.V. (BDI) kritisiert die zehnte Stellungnahme der „Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung“, die an die kontroversen Gesetzentwürfe zum KHVVG und GVSG anknüpft, scharf. „Dieses neueste Gutachten verstärkt unsere Befürchtungen, dass die Versorgungsrealität von Fachärztinnen und Fachärzten und Patientinnen und Patienten in der aktuellen Gesundheitspolitik ignoriert wird", erklärt Christine Neumann-Grutzeck, Präsidentin des BDI.

Die Präsidentin fügt hinzu: „Die vorgeschlagene Abschaffung der komplementären Facharztschiene ist nicht nur eine Gefahr für die Qualität der medizinischen Versorgung, sondern auch ein direkter Angriff auf die Vielfalt und Spezialisierung, die das deutsche Gesundheitssystem bisher ausgezeichnet haben. Ein solcher Schritt wird hoffentlich auf massiven Widerstand in der Bevölkerung stoßen.“

Der BDI betont, dass echte Innovationen im Gesundheitswesen durch kluge Digitalisierung und eine überarbeitete Vergütungsstruktur erreicht werden könnten, ohne die Zugänglichkeit und Qualität fachärztlicher Versorgung zu kompromittieren. „Wir haben bereits realisierbare Vorschläge präsentiert, die eine sektorenübergreifende Versorgung ermöglichen, ohne die bewährten Strukturen zu unterminieren“, erklärt Neumann-Grutzeck.

Die einseitige Ausrichtung der Regierungskommission auf die Interessen der Universitätsmedizin wird besonders kritisiert. „Es scheint, als ob die Regierungskommission nur den Klang einer einzigen Glocke hören möchte. Ein echtes Verständnis für die Komplexität unseres Gesundheitssystems kann aber nur aus dem Chor vieler verschiedener Stimmen entstehen. Denn wohnortnahe Versorgung findet insbesondere in den Praxen statt“, so Neumann-Grutzeck.

Der BDI appelliert an die politischen Entscheidungsträger, einen kritischen Blick auf die Empfehlungen der Kommission zu werfen und auf eine inklusive und praxisnahe Versorgung zu setzen. „Nur durch den Dialog und die Zusammenarbeit aller Beteiligten im Gesundheitssystem können wir sicherstellen, dass die Reformen nicht nur auf dem Papier gut aussehen, sondern auch im Alltag funktionieren“, mahnt die BDI-Präsidentin.