Medizin
Nr. 6 • Juni 2013
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BDI aktuell wird vom Berufsverband Deutscher Internisten (BDI) e.V. herausgegeben und erscheint im Georg Thieme Verlag KG. Die Zeitung erscheint
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Impressum
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Mitglied der Informationsgemein-
schaft zur Feststellung der Verbrei-
tung von Werbeträgern e. V.
Studien haben gezeigt, dass viel weniger abgetragene Polypen hyperplas-
tisch oder maligne entartet sind als erwartet. Dennoch muss man sicher
gehen, keine entarteten Polypen vor Ort zu belassen. Ob das Verfahren
der Endozytoskopie diesbezüglich effektiv ist, wurde jetzt untersucht.
Endoscopy 2013; 45: 98-105
Mori et al. verglichen die Sensitivität
und Spezifität der Endozytoskopie
mit einer Standardbiopsie. Die Endo-
zytoskopie ist in der Lage, endosko-
pisch das Endothel 450-fach zu ver-
größern und dadurch seine Struktur
zu beurteilen. Dies ermöglicht eine
In-vivo-Histologie und damit eine
Diagnose vor Ort. An der randomi-
sierten, offenen, kontrollierten Studie
nahmen 170 Patienten mit kolorekta-
len Läsionen (≥ 5mm) teil. Insgesamt
wurden 203 Läsionen randomisiert
zu entweder der Endozytoskopie-
oder der Standardbiopsiegruppe. Die
diagnostische Genauigkeit in beiden
Gruppen wurde anhand der finalen
Histopathologie der entfernten Pro-
ben bestimmt. Primärer Endpunkt
der Studie war, zu ermitteln, ob die
diagnostische Genauigkeit der Endo-
zytoskopie für Neoplasien der Stan-
dardbiopsie nicht unterlegen ist.
Von 196 histologisch analysierten
Läsionen waren 26 nicht neoplastisch,
die übrigen 170 waren Neoplasien.
Die diagnostische Genauigkeit der
Endozytoskopie für die sichere Detek-
tion von Neoplasien lag bei 94,1%
(95%-Konfidenzintervall [KI] 87,6%-
97,8%). Diese Genauigkeit lag bei der
Standard-Biospie bei 96,0% (95%-KI
90,2%-98,9%). Damit war die Endozy-
toskopie der Standardbiospie nicht
unterlegen.
Fazit
In der Diagnostik kolorektaler Läsio-
nen ist das neue Verfahren der Endo-
zytoskopie der Standardbiopsie nicht
unterlegen. Da sie eine Diagnose vor
Ort ermöglicht, könnte die Endozyto-
skopie eine neue Alternative zur Stan-
dardbiopsie in der endoskopischen
Diagnostik werden, so die Autoren.
Sponsoring: Keine Angaben.
Dr. med. Christoph Feldmann
Die Beiträge sind erstmals erschienen in
der Deutschen Medizinischen Wochen-
schrift (Dtsch Med Wochenschr 2013;
138: 562). Alle Rechte vorbehalten.
402 Patienten mit mindestens
50%igen Restenosen nach Implanta-
tion eines Limus-beschichten Stents
(Sirolimus und Analoga) nahmen an
der Studie teil. Sie wurden 1:1:1 ran-
domisiert zu
▶ einer Behandlung mit einem Pacli-
taxel-beschichteten Ballonkatheter
(PEB),
▶ einem Paclitaxel-beschichteten
Stent (PES) oder
▶ einer herkömmlichen Ballonangio-
plastie.
Als Ausschlusskriterien galten u.a.
Stenosen am linken Hauptstamm oder
Bypassgefäß, ST-Hebungsinfarkte,
kardiogener Schock und schwere
Niereninsuffienz. Primärer Endpunkt
war der Durchmesser der Zielläsion
bei einer Kontrollangiographie
6–8 Monate später.
Für 84% der Patienten waren Daten
der Kontrollangiographie verfügbar.
Dabei fand sich in der PEB-Gruppe ein
Stenosegrad von 38,0%, in der PES-
Gruppe von 37,4%, bei Ballonangio-
plastie von 54,1%. Dies zeigt die
Nicht-Unterlegenheit von PEB gegen-
über PES (p=0,007) sowie die Überle-
genheit von PEB und PES gegenüber
der normalen Ballonangioplastie
(p<0,0001). Die Häufigkeit von Tod,
Herzinfarkt oder Thrombose der Ziel-
läsion unterschied sich zwischen den
drei Gruppen nicht. Faktoren wie
Alter, Geschlecht, Diabetes oder
Gefäßgröße beeinflussten die Ergeb-
nisse nicht. Trotz gleicher Restenose-
raten wurden Patienten nach PEB
häufiger revaskularisiert als nach PES.
Fazit
Eine Intervention mit Paclitaxel-
beschichteten Ballonkathetern kann
eine sinnvolle Behandlung koronarer
Restenosen nach Implantation eines
medikamentenfreisetzenden Stents
darstellen, so die Autoren.
Kommentar zur Studie
In ihrem Kommentar zur Studie wei-
sen F. Alfonso und M. J. Pérez-Vizcay-
no darauf hin, dass bei Restenosen im
Randbereich eines Stents möglicher-
weise eine erneute Stentimplantation
die bessere Lösung wäre und regen
Studien hinsichtlich dieser Problema-
tik an. Außerdem sei das Ergebnis
laufender Studien, die medikamen-
tenfreisetzende Ballonkatheter mit
medikamentenfreisetzenden Stents
der zweiten Generation vergleichen,
zur Abschätzung der Therapieoptio-
nen nötig.
Lancet 2013; 381: 431-433
Sponsoring: Die Studie wurde von
einer öffentlichen Institution finan-
ziert.
Dr. med. Peter Pommer
Der Beitrag ist erstmals erschienen in der
Deutschen Medizinischen Wochenschrift
(Dtsch Med Wochenschr 2013; 138: 561).
Alle Rechte vorbehalten.
Der beste Weg zur Behandlung einer Restenose bei Patienten, die
zuvor einen medikamentenfreisetzenden Stent erhalten hatten, ist
unklar. Byrne et al. vom Deutschen Herzzentrum München vergli-
chen nun in einer dreiarmigen randomisierten Studie an drei deut-
schen Zentren die Wirksamkeit von drei Therapieoptionen.
Lancet 2013; 381: 461-467
Kardiologie
Paclitaxel-beschichtete
Ballonkatheter bei
koronarer Restenose?
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Eine Intervention mit Paclitaxel-beschichteten Ballonkathetern kann eine sinnvolle Behandlung koronarer Restenosen darstellen, so die
Autoren. Bild: Rechte Koronararterie vor und nach Stentimplantation (Quelle: Dtsch Med Wochenschr 2006; 131: 1105-1110).
Onkologie
Ist die Endozytoskopie eine
Alternative zur Standardbiopsie?