Nr. 6 • Juni 2013
Mitgliederzeitung Berufsverband Deutscher Internisten BDI e.V. •
ISSN 1863-9216
Inhalt
Positionspapier der BÄK
Weiterentwicklung der
dualen Krankenversicherung
Die Bundesärztekammer hat sich mit der
Zukunft von gesetzlicher und privater Kranken-
versicherung beschäftigt. Herausgekommen ist
ein Positionspapier mit dem Titel: „Anforderun-
gen zur Weiterentwicklung des dualen Kranken-
versicherungssystems in Deutschland.“
Seite 2
Arbeitsmarkt für Ärzte
Voll- und Überbeschäftigung
Deutschland ist mit Ärzten gut eingedeckt:
Nach der aktuellen Statistik der Bundesärzte-
kammer waren zum Jahresende 2012 bei den
Landesärztekammern 459 021 Ärztinnen und
Ärzte gemeldet, 2,1 % mehr als ein Jahr davor.
Seite 8
Kasuistik
Enzephalopathie durch
„Phytopharmakon“
Exotische Arzneimittel erfahren eine große Auf-
merksamkeit in der Bevölkerung. Diese können
jedoch auch nicht deklarierte Wirkstoffe enthal-
ten. Schwerwiegende Nebenwirkungen sind
dann vorprogrammiert.
Seite 10
Diagnostik und Therapie
Hypertrophische
Kardiomyopathien
Die hypertrophische Kardiomyopathie ist die
häufigste monogene Kardiomyopathie und
betrifft in Deutschland rund 160 000 Patienten.
Primär- und Sekundärprophylaxe des plötzli-
chen Herztodes und die genetische Beratung der
betroffenen Familien erfordern eine präzise
Diagnostik.
Seite 11
Impressum
Seite 14
Es ist auch innerhalb der Ärzteschaft
unstrittig, dass vom Vertragsarzt veran-
lasste Leistungen nicht durch Beste-
chungen beeinflusst werden dürfen.
Jeder Arzt hat bei der Verordnung seiner
Medikamente oder bei Krankenhauszu-
weisungen nur medizinische Gründe zu
berücksichtigen. Zuwendungen der Arz-
neimittel- oder Geräteindustrie sind
ebenso wenig erlaubt wie Einweisungs-
prämien durch Krankenhäuser. Dies ist
selbstverständlich, auch wenn es insbe-
sondere in der Beziehung zur Arzneimit-
telindustrie in der Vergangenheit einige
Verwerfungen gegeben hat.
Statistiken zu diesen Verfehlungen gibt es bis
dato nicht, sodass das Ausmaß der Verfehlun-
gen einerseits und die Höhe der Bestechungs-
gelder andererseits nicht bewertet werden
können.
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auf Seite 6
Korruption bei Ärzten
Neues vom
Staatsanwalt
Die Weiterbildung in Deutschland
– ein Update
Wie an jedem Deutschen Ärztetag steht
die Weiterbildung im Mittelpunkt der
Diskussionen des Ärzteparlamentes,
diesmal ganz besonders, weil die
ersten Ergebnisse einer Reform der
Muster-Weiterbildungsordnung vor-
getragen werden sollen.
Eigentlich ist die Weiterbildung in unserer
föderalen Staatsstruktur Sache der Landes-
ärztekammern. Um einen Flickenteppich an
Weiterbildungsvorgaben in Deutschland zu
vermeiden, beschließt die Bundesärztekam-
mer die sogenannte Muster-Weiterbildungs-
ordnung, in der Hoffnung, dass sie von den
Länder-Kammern möglichst komplett über-
nommen wird. Ganz klappt das aber nie. Bis
heute gibt es immer noch Differenzen zwi-
schen einzelnen Vorgaben in den Landesärzte-
kammern, sodass man als junge Ärztin oder
Arzt in der Weiterbildung beim Wechsel von
einem Bundesland in das andere gut daran tut,
sich vorher über die jeweiligen Weiterbildungs-
vorschriften zu informieren.
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auf Seite 3
Der Bundestagswahlkampf befeuert die
Diskussion über die unterschiedlichen
Wartezeiten auf Facharzttermine zwi-
schen privat und gesetzlich versicherten
Patientinnen und Patienten. Nicole
Maisch ist seit 2007 Mitglied des Deut-
schen Bundestages und gehört der Frak-
tion der Grünen an. Durch eine selbst-
initiierte telefonische Umfrage hat sie
im Land Hessen versucht, diese Annah-
me zu objektivieren und bei verschiede-
nen Fachgruppen und in unterschiedli-
chen Regionen zu quantifizieren.
Es wurde eine telefonische Erhebung durchge-
führt, bei der 470 Facharztpraxen angerufen
wurden und um einen Behandlungstermin
gebeten wurde. Die Anrufer haben sich einmal
als Privatpatient und einmal als gesetzlich
versichert ausgegeben. Untersucht wurden
folgende Fachrichtungen: Hautkrankheiten,
Augenkrankheiten, Hals-Nasen-Ohren-Erkran-
kungen, Neurologie, Innere Medizin mit den
Schwerpunkten Gastroenterologie und
Kardiologie sowie Orthopädie und Radiologie.
Dabei wurde auch auf die Überweisungsdiag-
nose abgehoben, die nach der Erhebung aber
keinen Einfluss auf die Termingestaltung
gehabt habe. Aus den Unterlagen geht nicht
hervor, ob man bei der Anfrage auf eine Not-
fallsituation hingewiesen hat.
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auf Seite 7
Wartezeiten auf Facharzttermine
Lösung durch die
Bürgerversicherung?
Deutscher Ärztetag in Hannover
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In welche Richtung wird sich die ärztliche Weiterbildung entwickeln? Beim Deutschen Ärztetag in Hannover steht das
Thema auf der Tagesordnung. Das Konzept verschiedener Weiterbildungsmodule wurde zwar inzwischen verlassen,
aber ob sich die Idee durchsetzen wird, die Weiterbildung in Kompetenzleveln abzubilden, ist noch unklar.
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BDI bezweifelt Vorwurf falscher
Klinikabrechnungen
Der GKV-Spitzenverband scheint sich
darauf zu konzentrieren, die Leis-
tungserbringer im Gesundheitswesen,
seine Vertragspartner, rundum zu dif-
famieren. Der neueste Clou: Angeblich
sei jede zweite Krankenhaus-Abrech-
nung falsch. Den Kassen entstünden
dadurch Schäden in Höhe von zwei
Milliarden Euro jährlich. Der Präsident
des Berufsverbands Deutscher Internis-
ten, Dr. Wolfgang Wesiack, bezweifelt
diese Behauptungen: „Das ist völlig
unglaubwürdig.“
Er vertraut der Aussage des Hauptgeschäfts-
führers der Deutschen Krankenhausgesell-
schaft (DKG), wonach 96 % aller abgerechne-
ten Fälle selbst nach intensiver Prüfung
durch den Medizinischen Dienst der Kran-
kenkassen nicht beanstandet werden. Das
durch die Prüfungen in Frage gestellte
Finanzvolumen von zwei Milliarden Euro
könne nicht mit Falschabrechnungen gleichge-
setzt werden. Das effektive Rückzahlungsvolu-
men liege unter 1 %.
So zeigt ein bereits im Herbst 2011 veröffent-
lichtes Gutachten der Wirtschaftsprüfungsge-
sellschaft BDO, dass der überwiegende Teil der
MDK-Prüfungen sich nicht auf die sachlich-
fachliche Rechnungsprüfung bezieht, sondern
dass nachträglich die von den Kliniken erbrach-
ten medizinischen Leistungen in Frage gestellt
werden. Der BDI hält es wie die DKG für
zynisch, Leistungen, die sich an den Nöten der
Patienten orientieren, im Nachhinein aus Spar-
gründen anzuzweifeln.
Der Internistenverband sieht in der Gesetzesini-
tiative von Bundesgesundheitsminister Daniel
Bahr, dauerhaft einen Schlichtungsausschuss
der Kliniken und Kassen einzurichten, einen
vernünftigen Weg, solchen haltlosen Vorwürfen
von vornherein den Boden zu entziehen.
Pressemitteilung des BDI
Wesiack: „Völlig unglaubwürdig“