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Was bei HIV-Infizierten bisher er-
reicht worden ist, bezeichnete Dr. An-
nette Haberl vom HIV-Center der
Universität Frankfurt am Main als Er-
folgsgeschichte der Therapie. Die Pati-
enten haben heute eine fast normale
Lebenserwartung, betonte sie bei der
120. Jahrestagung der Deutschen Ge-
sellschaft für Innere Medizin (DGIM)
in Wiesbaden.
Wie erfreulich der Erfolg der HIV-
Therapie heute ist, konkretisierte Pro-
fessor Georg Behrens von der Medizi-
nischen Hochschule Hannover und
Präsident der Deutschen AIDS-Ge-
sellschaft: Wird eine HIV-Infektion im
Alter von 25 Jahren diagnostiziert, ha-
ben optimal antiretroviral behandelte
Männer – vorausgesetzt, sie erkranken
nicht an der Immunschwäche AIDS –
eine Lebenserwartung von zusätzlich
knapp 56 Jahren, Frauen von fast 58
weiteren Jahren.
Therapieziel wird meist erreicht
Therapieziel ist, die Virusmenge unter
die Nachweisgrenze zu senken, die in
den meisten Labors bei 50 HIV-
RNA-Kopien pro ml Plasma liegt, in
manchen auch bei 30 oder 40 Ko-
pien/ml. Das gelingt inzwischen bei 80
bis 90 Prozent der Behandelten. Und
die HIV-Therapie hat noch einen wei-
teren Vorteil: „Wer gut behandelt ist,
kann HIV nicht übertragen, so Haberl.
Nach Angaben von Behrens erfol-
gen 85 Prozent der Behandlungsre-
gime gemäß den aktuellen Therapie-
leitlinien. Dabei wird ein antiretrovira-
ler Therapiebeginn empfohlen, wenn
die Patienten noch wenigstens 350
CD4-positive T-Zellen pro Mikroliter
Blut haben. Je weniger T-Zellen sie
haben, umso immungeschwächter sind
die Patienten, bei weniger als 200 Zel-
len/Mikroliter steigt drastisch das
AIDS-Risiko.
Erschreckend hoch ist allerdings in
Deutschland die Zahl der Menschen,
die von ihrer HIV-Infektion nichts wis-
sen. Der geschätzte Anteil liegt zwi-
schen 15 und 20 Prozent. Und Infekti-
onsepidemiologen am Robert Koch-
Institut in Berlin gehen sogar davon
aus, dass dieser Anteil der Infizierten
weiter steigen wird, hieß es auf der
Veranstaltung. Eine Möglichkeit, dies
zu verhindern, könnte sein, Menschen
mit „Indikatorerkrankungen“ zur Ab-
sicherung einen HIV-Test anzubieten.
Behrens nannte in Anlehnung an
eine Studie von Dr. Ann K. Sullivan
vom NHS Foundation Trust in Lon-
don und ihren Kollegen (PLoS One
2013;8:e52845) acht Krankheiten, bei
denen Ärzte an ein solches Angebot
denken sollten. Darunter sind außer
Geschlechtskrankheiten und Infektio-
nen mit Herpes zoster oder Hepatitis-
B- oder C-Viren auch maligne Lym-
phome und zervikale oder anale Dys-
plasien sowie seborrhoische Dermati-
tis/Exanthem. Selbstverständlich sollte
auch männlichen Patienten, die Sex
mit Männern haben, sowie Patienten
mit Drogengebrauch ein HIV-Test an-
geboten werden.
Therapie als Prävention
Bereits im Jahr 2010 hatten deutsche
AIDS-Experten darauf hingewiesen,
dass zu wenig HIV-Tests bei Risiko-
personen gemacht würden (Dtsch
Arztebl 2010;107(16):A-750). Beh-
rens ergriff nun die Gelegenheit, noch-
mals auf diesen Mangel hinzuweisen.
Dass eine HIV-Therapie eine aus-
gezeichnete
Präventionsmaßnahme
sein kann, haben Gynäkologen ein-
drucksvoll bereits vor 20 Jahren bei
HIV-Infizierten Schwangeren erstmals
gezeigt. Haberl: „Die Therapie als
Prävention ist ein alter Hut.“ Mithilfe
der modernen antiretroviralen Arznei-
en ist es inzwischen gelungen, die Rate
der vertikalen HIV-Übertragungen auf
unter ein Prozent zu senken. Im
Frankfurter HIV-Center liege die Rate
sogar bei 0,6 Prozent, so Haberl.
Noch immer wissen zu viele
Menschen nichts von ihrer
HIV-Infektion. Bei „Indika-
torerkrankungen“ sollte zur
Absicherung ein HIV-Test
gemacht werden.
HIV-Testung wird zu wenig angeboten
Von Peter Leiner
HIV-Tests sind auch eine effektive präventive Maßnahme.
© LUCHSCHEN / ISTOCK / THINKSTOCK
bis 20 Prozent der HIV-Infizierten
wissen nichts von ihrer Infektion.
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