Die Innere Medizin ist weiterhin ein
besonders attraktives Feld für viele
Absolventen/innen. Die unmittelbare
Nähe zum Patienten, die vielfältigen
Möglichkeiten und Herausforderun-
gen des Faches sowie seine For-
schungsnähe üben auf viele einen
großen Reiz aus.
Viele PJ-Studenten/innen und Absol-
venten/innen überblicken die zahlrei-
chen Möglichkeiten nicht, aufgrund
der auf den ersten Blick nicht immer
ganz transparenten Weiterbildungs-
ordnung. Wie werde ich eigentlich
Internist/in? Wann muss ich definitiv
entscheiden, wohin mein Weiterbil-
dungsweg gehen soll? Wie sind die
Berufsperspektiven in der Inneren
Medizin und ihren Schwerpunkten?
Das alles sind Fragen, die internistisch
interessierten Studierenden auf der
Seele brennen. Damit diese Unklarhei-
ten die Lust auf die Innere Medizin
nicht schmälern, haben wir eine Bro-
schüre entwickelt, die Antworten auf
die wichtigsten Fragen zur internisti-
schen Weiterbildung gibt. Hierbei war
es uns besonders wichtig, in einer
Zeit, in der immer mehr Studierende
nicht primär die Patientenversorgung
als Berufsziel haben, auch die vielen
reizvollen Facetten der patientenna-
hen Inneren Medizin in den Vorder-
grund zu stellen.
In dem Papier hat ein Team aus Stu-
denten/innen, Assistenzärzten/innen
und Chefärzten/innen Tipps für die
Bewerbungsphase verfasst. Wie finde
ich eine für mich passende Klinik?
Worauf muss ich im Bewerbungspro-
zess achten und was kann ich von
meiner Weiterbildungsklinik fordern?
Auf all diese Fragen finden sich Ant-
worten in der Broschüre.
Diese neue „Lust auf … Innere Medi-
zin“-Kampagne wird begleitet von
einem neu auf den Weg gebrachten
„Einsteigerpaket für internistisch inte-
ressierte PJler/innen“. Über den BDI
erhalten seine studentischen Neumit-
glieder für die Lernzeit vor dem Exa-
men einen kostenfreien Zugang zu der
Online-Plattform „Mediscript“. So
können sich die Studierenden recht-
zeitig für das Examen „warmkreuzen“.
Des Weiteren wird der BDI in diesem
Jahr am 22. und 23. März wieder
einen Examensvorbereitungskurs
anbieten, um strukturierte Hilfestel-
lung für die 2. Ärztliche Prüfung zu
geben.
Die Broschüre „Lust auf … Innere
Medizin“ können Sie auf der Internet-
seite des BDI sowie über den Barcode
(s.u.) aufrufen; gerne schicken wir
Ihnen auf Anfrage auch einige Exem-
plare zu. Sprechen Sie als Internist
und BDI-Mitglied interessierte Stu-
denten und Berufsanfänger an und
stellen die Broschüre zur Verfügung.
Kevin Schulte
Berufspolitik
Nr. 2 • Februar 2013
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Unter der Frage „Welche Gesundheit
wollen wir?“ hat das Bundesministeri-
um für Bildung und Forschung (BMBF)
den Bürgerdialog Hightech-Medizin
ins Leben gerufen. Hier konnten Bür-
gerinnen und Bürger ihre Vorstellun-
gen von einer zukünftigen medizini-
schen Versorgung diskutieren und in
einem Bürgerreport festhalten. Die
Herausforderungen der demografi-
schen Entwicklung mit immer mehr
älteren und kränkeren Menschen
wurde besonders unter dem Aspekt
der Selbstbestimmung bis zuletzt und
dem Wunsch, die letzte Lebenszeit zu
Hause zu verbringen, von den Bürge-
rinnen und Bürgern hervorgehoben.
Dass im Ausbau der palliativmedizini-
schen Versorgung, insbesondere im
ambulanten Sektor, noch große
Anstrengungen notwendig sind, betont
der Vorsitzende des AK Palliativmedi-
zin des BDI, Dr. Oliver Henke, im
Gespräch mit dem Büro des Bürgerdia-
logs (das Gespräch ist im Internet
unter
bmbf.de/hightech-medizin nachzule-
sen). „Ungeachtet der deutlich verbes-
serten Versorgungssituation im ambu-
lanten Bereich, sind wir von einer flä-
chendeckenden Palliativversorgung
noch weit entfernt“, so Henke.
„Vollkommen unverständlich ist in
diesem Zusammenhang auch die
geplante Kürzung der Zusatzentgelte
für die sog. Palliativmedizinische Kom-
plexbehandlung in Krankenhäusern
um bis zu 20%. Dies wird im stationä-
ren Sektor zu einem Rückschritt füh-
ren, wenn geschlossene Palliativein-
heiten oder Konsiliardienste in den
Krankenhäusern sich wirtschaftlich
nicht mehr tragen können“, erläutert
Henke weiter. Dies konterkariere gera-
dezu die gesellschaftliche Diskussion
der letzten Wochen und Monate über
Selbstbestimmung und würdiges Ster-
ben.
Die Spezialisierte Ambulante Palliativ-
versorgung (SAPV) soll im kommen-
den Jahr eines der Hauptthemen des
Arbeitskreises sein. Das nächste Tref-
fen wird im Rahmen des DGIM-Kon-
gresses am 8. April in Wiesbaden statt-
finden.
Pressemeldung
des Arbeitskreises Palliativmedizin
im Berufsverband Deutscher Internisten
(BDI eV)
AK Palliativmedizin
Im Gespräch mit dem
Bürgerdialog des BMBF
Eine sachliche oder medizinische
Begründung für diese Umverteilung ist
weder erkennbar noch angegeben
worden. Vielmehr muss darauf hinge-
wiesen werden, dass gerade die fach-
ärztlichen Internisten die Versorgung
von chronisch Kranken mit schweren
Krankheiten und kompliziertem
Krankheitsverlauf sicherstellen. Wer
sonst regelt die umfassende Grundver-
sorgung von COPD-Patienten, von
Hepatitis, chronisch entzündlichen
Darmerkrankungen, von Patienten mit
schwerer Niereninsuffizienz, von
schwerer Herzinsuffienz, von Myokar-
ditiden, von selteneren Endokrinopa-
thien, von Typ-I-Diabetikern, von
schweren Gefäßerkrankungen, von
hämato-/onkologischen und den viel-
fältigen chronisch-entzündlich rheu-
matischen Systemerkrankungen etc.
wenn nicht unsere Fachgruppen?
Die KBV begründet die geplante Hono-
rarumverteilung aus dem bereits frü-
her dargestellten „5-Säulen-Modell“
der fachärztlichen Versorgung, in dem
die fachärztlichen Internisten der spe-
zialisierten Versorgung zugerechnet
wurden. Dieses Modell geht von einem
fließenden Übergang der Ebenen aus
und ist auch nur dann nachvollziehbar
und sinnvoll, wenn die Vergütungssi-
tuation der spezialisierten Versor-
gungsebene anders geregelt wird als
die der Grundversorgung. Eine solche
veränderte Vergütungsstruktur ist
aber weder vorhanden noch absehbar.
Die geplanten Regelungen zu § 116b
SGB V sind zum einen in ihrer Struktur
und Bedeutung noch nicht erkennbar,
zum anderen werden sie – in unter-
schiedlicher Größenordnung für die
verschiedenen fachinternistischen
Fächer – auch nur kleine Teile der Ver-
sorgung abdecken.
Die geplante Strukturpauschale, die
nur eine „Belohnung“ für die Mitglied-
schaft in einer Fachgruppe darstellt,
aber nicht von einer tatsächlich
erbrachten Leistung abhängig ist, ist
aus Sicht der fachärztlichen Internisten
grundsätzlich nicht zielführend. Sinn-
voll ist vielmehr die Einführung einer
Vergütung („Betreuungspauschale“)
für eine besonders aufwendige Versor-
gung. Diese Betreuungspauschale, die
es im derzeitigen EBM nur ansatzweise
als onkologische Zusatzpauschale gibt,
sollte von einer definierten Krank-
heits- und Behandlungssituation
abhängig gemacht werden. D.h. die
Honorierung erfolgt für eine besonders
aufwendige Betreuung in Abhängigkeit
vom Patientenproblem. Modelle dazu
sind der KBV bekannt.
Eine derart gestaltete Zusatzpauschale
erfordert auch keinen KO-Katalog von
Leistungen, neben denen sie nicht
abrechenbar wäre. Vielmehr hat ein
KO-Katalog überhaupt nur dann eine
nachvollziehbare Begründung, wenn
die Leistungen aus diesem Katalog
außerhalb der MGV verlagert werden.
„Neue Leistungen erfordern neues
Geld.“ Der Grundsatz, dass Verbesse-
rungen der ambulanten vertragsärztli-
chen Versorgung zukünftig nicht mehr
durch Honorarverteilungen, sondern
nur durch zusätzliche Finanzmittel der
Krankenkassen erfolgen sollen, wurde
ohne Not und wider besseres Wissen
aufgegeben.
Die nun von der KBV vorgestellte Ver-
schiebung von Honorar aus dem
Bereich der spezialisierten fachärztli-
chen Versorgung zu den sogenannten
fachärztlichen Grundversorgern
bereits ab 01.07.2013 setzt bereits eine
überhaupt nicht erkennbare Änderung
der Vergütungsstruktur voraus. So
werden offensichtlich schon Tatsachen
geschaffen, die dann unverändert in
die zukünftige Neukalkulation des
EBM hineingenommen werden sollen.
Die geplante Honorarumverteilung in
Form der Strukturpauschale ist dazu
geeignet, nachhaltigen Unfrieden und
Ärger zwischen die Fachgruppen zu
bringen und die neu gefundene
Zusammenarbeit zu gefährden oder zu
beenden.
Bund Niedergelassener Angiologen –
Rheinland-Pfalz (BNA)
Berufsverband Deutscher
Endokrinologen (BDE)
Berufsverband der Niedergelassenen
Gastroenterologen Deutschlands e.V.
(bng)
Berufsverband der Niedergelassenen
Hämatologen und Onkologen in
Deutschland e.V. (BNHO)
Bundesverband Niedergelassener
Kardiologen (BNK)
Verband Deutscher
Nierenzentren e.V. (DN e.V.)
Bundesverband der Pneumologen (BdP)
Berufsverband Deutscher
Rheumatologen e.V. (BDRh)
(in alphabetischer Reihenfolge)
Gemeinsame Stellungnahme der Berufsverbände fachärztlicher Internisten
Fachärztliche Internisten bezahlen
die fachärztliche Grundversorgung
Die KBV plant die Förderung der fachärztlichen Grundversorgung durch Einführung einer fachärztlichen
Strukturpauschale. In dieser Planung werden die fachärztlichen Internisten aus der Definition der fach-
ärztlichen Grundversorgung herausgenommen, während (mit kleinen Ausnahmen) alle anderen fachärzt-
lichen Abrechnungsgruppen als fachärztliche Grundversorger definiert werden. Hierbei handelt es sich
um nichts anderes als eine große Honorarumverteilung. Denn die KBV-Pläne führen dazu, dass die Verla-
gerung von 525 Mio Euro im wesentlichen zu Lasten der fachärztlichen Internisten hin zu anderen Fach-
ärzten erfolgen soll. „Das Honorar aus fachärztlichen Leistungen nach Trennung wird um 3,98% abge-
senkt“, so steht es wörtlich in der Darstellung der KBV.
Neue Kampagne
BDI macht „Lust auf …
Innere Medizin“!
Der BDI hat zum neuen Jahr die „Lust auf … Innere Medizin“-
Kampagne ins Leben gerufen, um dem internistisch interessierten
Nachwuchs den Weg in die Innere Medizin zu erleichtern.
Dr. Oliver Henke
Vorsitzender des Arbeits-
kreises Palliativmedizin im
BDI
Kevin Schulte
1,2 4,5,6,7,8,9,10,11,12,13,...28