Berufspolitik
Nr. 2 • Februar 2013
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Das neue Jahr 2013 beginnt für
uns Ärzte mit einem Pauken-
schlag – erneut aufgedeckte
Unregelmäßigkeiten im Zusam-
menhang mit Transplantationen,
jetzt in Leipzig, sowie die von den
Krankenkassen wieder angeheizte
Diskussion über vermeintlich
korrupte niedergelassene Ärzte.
Es besteht kein Zweifel: In der
öffentlichen Diskussion sind wir
Ärzte, verstärkt durch eine in der
Regel nicht objektive und sicher-
lich auch der Komplexität der
Materie geschuldeten Unvollstän-
digkeit der Berichterstattung in
die Defensive gedrängt worden
und haben an Vertrauen verloren.
So lieferte die Transplantations-
medizin bis dahin eindrucksvolle
Beispiele für die Leistungsfähig-
keit moderner Medizin. Damit
das so bleibt, muss sichergestellt
werden, dass es bei der Organver-
gabe mit rechten Dingen zu geht.
Die Regeln dafür und deren Überwa-
chung sind aber rein ärztliche Aufga-
ben und können nur von Ärzten
wahrgenommen werden.
Forderungen aus der Politik, härtere
Sanktionen gegen Ärzte zu verhän-
gen, die sich von Pharmafirmen oder
anderen Unternehmen bestechen las-
sen, oder sogar das Strafrecht für nie-
dergelassene Ärzte extra auszuwei-
ten, werden in den Medien breit dis-
kutiert. Wir Ärzte sind nicht beson-
ders korrupt! Sichere Zahlen, die dies
belegen, liegen nicht vor, bekannt
werden immer nur wenige, meist
spektakuläre Einzelfälle.
Eines aber ist sicher. Das deutsche
Gesundheitswesen ist schon von
seinem Aufbau her anfällig für Kor-
ruption. Das betrifft aber alle Akteure
gleichermaßen: Krankenkassen,
Krankenhäuser, Ärzte, Apotheker,
Pflegeeinrichtungen usw. Und übri-
gens auch die Patienten. Seitdem im
GKV-System ärztliche Tätigkeit von
Kassen und Politik vorwiegend als
profitable Ware dargestellt wird mit
Patienten als Kunden, die umworben
werden, hat sich dieser Trend verste-
tigt.
Was wir brauchen, sind eindeutige
Regeln und mehr Transparenz.
Vorhandene Grauzonen müssen
eliminiert werden. Regeln dafür,
was erlaubt und was verboten ist,
sind vom Prinzip her im ärztlichen
Berufsrecht festgelegt. Sie müssen
kodifiziert, Verstöße ermittelt und
mit den der ärztlichen Selbstverwal-
tung zur Verfügung stehenden Sank-
tionsmöglichkeiten geahndet werden.
Bei strafrechtlich relevanten Fällen ist
dann der Staatsanwalt an der Reihe.
Das Wichtigste für uns Ärzte ist das
Vertrauen der Patienten in unsere
Arbeit. Dies muss man sich ständig
neu erarbeiten. Durch Zuwendung,
Präsident
Dr. med. Wolfgang Wesiack,
Hamburg
Zeit, Kompetenz und viel Einsatz
für den Patienten. Ein klar definier-
tes ärztliches Grundverständnis
gehört dazu und ist unerlässlich.
Berufspolitisch stehen 2013 für
unseren Berufsverband viele
Themen auf der Agenda. 2013 ist
das Jahr der Landtagswahlen und
der Bundestagswahl im September.
Hier sind wir schon im Vorfeld
aktiv gefragt.
Editorial
Wir, Ihr Berufsverband, Ihr BDI e.V.
wird sich auch 2013 auf allen
wichtigen Feldern für sie und
unsere Patientinnen und Patienten
mit internistischen Erkrankungen
einbringen.
Helfen Sie mit, beteiligen Sie sich,
bringen Sie sich in die Diskussion
mit ein!
Dr. med. Wolfgang Wesiack
Präsident BDI e.V.
zur Ordentlichen Mitgliederversammlung
des Berufsverbandes Deutscher Internisten e.V.
am Samstag, 6. April 2013, 10.00 Uhr,
Nassauer Hof, Raum Jawlensky
Karl-Friedrich-Platz 3-4, 65183 Wiesbaden
Als Präsident des Berufsverbandes Deutscher Internisten e.V.
darf ich Sie sehr herzlich zu dieser Versammlung einladen.
Dr. med. Wolfgang Wesiack, Präsident
Einladung
Tagesordnung:
1. Ehrungen
2. Bericht des Präsidenten zur aktuellen berufspolitischen Situation
3. Berichte des Geschäftsführers zum Geschäftsjahr 2012 und
des Schatzmeisters (Kassenbericht)
4. Beschlussfassung über die Entlastung von Präsidium, Vorstand
und Geschäftsführung
5. Änderung der Satzung des BDI
6. Änderung der Entschädigungsordnung des BDI
7. Änderung der Wahlordnung des BDI
8. Verschiedenes
5. Delegiertenversammlung
des Berufsverbandes Deutscher Internisten e.V.
am Samstag, 6. April 2013, 13.30 Uhr,
Nassauer Hof, Raum Jawlensky
Kaiser-Friedrich-Platz 3-4, 65183 Wiesbaden
Dr. med. Wolfgang Wesiack, Präsident
Bekanntmachung
Tagesordnung:
13.00 – 13.10 Uhr
TOP 1 Genehmigung des Protokolls der
4. Delegiertenversammlung vom
28. September 2012 in Berlin
13.10 – 13.30 Uhr
TOP 2 Bericht des Präsidenten zur aktuellen
berufspolitischen Lage
13.30 – 15.30 Uhr
TOP 3 Bürgerversicherung: Mögliche
Struktur und Honorierung der Ärztschaft
– Prof. Karl Lauterbach, MdB (angefragt)
15.30 – 15.45 Uhr
TOP 4 Bericht aus der Geschäftsstelle des BDI
– Umsetzung der Beschlüsse der
4. Delegiertenversammlung
– Mitgliederentwicklung im BDI e. V.
15.45 – 16.15 Uhr
TOP 5 Bericht aus den Landesverbänden
16.15 – 16.30 Uhr TOP 6 Anträge
16.30 – 16.45 Uhr TOP 7 Verschiedenes
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