Nr. 7 • Juli 2012
VII
Service
Die Aktion
„Mitglieder werben
Mitglieder“
finden Sie auch ständig mit allen Prämien
im Internet unter
www.bdi.de
Ich werbe ein neues BDI-Mitglied
Mein Name:
Meine BDI-Mitglieds-Nummer:
Beitrittserklärung des neuen BDI-Mitglieds
Hiermit erkläre ich meinen Beitritt zum Berufsverband Deutscher Internisten e. V.
Rückwirkend (DER INTERNIST wird nachgeliefert)
zum 01.01.20
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zum 01.07.20
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Frau
Herr
Titel:
Name, Vorname:
Straße:
PLZ, Wohnort:
Geb.-Datum:
Tel. privat:
Tel. dienstlich:
E-Mail:
Jahresbeitrag
Freie Praxis
200,– €
Partner einer Gemeinschaftspraxis
150,– €
(ohne Bezug der Zeitschrift DER INTERNIST)
Name des Partners:
BDI-Mitglieds-Nummer:
Chefarzt / Leitender Arzt
200,– €
Oberarzt / Ass.-Arzt mit FA-Anerkennung
150,– €
Ass.-Arzt ohne FA-Anerkennung
80,– €
(voraussichtliche FA-Anerkennung 20
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Student
(Immatrikulationsbescheinigung beifügen)
70,– €
(voraussichtlicher Examenstermin 20
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Einzugsermächtigung
Hiermit ermächtige ich den BDI e. V., die fälligen Mitgliedsbeiträge von meinem Konto abzubuchen.
Konto-Nummer:
BLZ:
Kreditinstitut:
Diese Ermächtigung hat nur so lange Gültigkeit, bis ich sie dem BDI e. V. gegenüber schriftlich widerrufe.
Ich erkläre mich ausdrücklich damit einverstanden, dass die von mir angegebenen Daten zu meiner Person über DV unter Berücksichtigung des
Datenschutzgesetzes gespeichert werden. Diese Einwilligung kann ich jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen.
Meine Prämie:
_______
(bitte hier Prämiennummer eintragen)
Alle Prämien finden Sie im Internet unter www.bdi.de
Per Fax an:
(+49) 611/18133 – 50
Datum
Unterschrift
Gute Gründe für eine Mitgliedschaft im
Berufsverband Deutscher Internisten BDI e.V.
Zentrale standes- und berufspolitische Vertretung bei Bund, Ländern,
Kommunen, Versicherungsträgern und den Organisationen der ärztlichen
Selbstverwaltung.
Kompetente, kostenfreie Rechtsberatung im Zusammenhang mit der internisti-
schen Tätigkeit und wirtschaftliche Beratung bei Praxisgründung, -übernahme,
-kooperation, inklusive Wirtschaftlichkeitsprüfung.
Umfangreiches Servicepaket inklusive attraktiver Vergünstigungen bei Waren-
und Dienstleistungen, z.B. beim Neukauf von Automobilen, bei der Buchung Miet-
wagen, bei Versicherungsgesellschaften, beim Kauf von Sonografiegeräten.
Gratis-Bezug der Monatszeitschrift DER INTERNIST und attraktive Sonderkondi-
tionen für internistische Schwerpunktzeitschriften, wie z.B. DER NEPHROLOGE,
DER PNEUMOLOGE, DER DIABETOLOGE sowie internistischer Literatur.
Beträchtliche Ermäßigungen auf Kongress- und Kursgebühren bei den jährlich
zahlreichen, zertifizierten internationalen und regionalen BDI-Kongressen, Kur-
sen und Fortbildungsveranstaltungen.
Elfmal jährlich die kostenfreie Mitgliederzeitung BDI aktuell.
Exklusiv für BDI-Mitglieder: eigene Homepage bei
www.Internisten-im-Netz.de mit bundesweitem Internisten-Verzeichnis.
Mitgliedsbeitrag steuerlich absetzbar.
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Datum
Unterschrift
Über die elektronische Gesundheitskarte,
kurz E-Card, ist schon viel diskutiert wor-
den, völlig offen ist, wann sie wirklich
ihren Einzug in die Praxisrealität halten
wird und in welcher Form. Geplant war
ihr Start für 2006, jetzt sieht es so aus,
als wenn sie bis zum Ende des Jahres
2012 mit eingeschränkten Funktionen
starten wird. Die Kassen wurden per
Gesetz verpflichtet, bis dahin mindestens
70 Prozent ihrer Versicherten mit der
neuen Karte auszustatten.
Seit Ende 2011 werden Lichtbilder von
den Versicherten gefordert. Diese sollen
der eindeutigen Identifizierung dienen
und den Kartenmissbrauch verhindern.
Die Aktion „Stoppt die E-Card“ ist seit
einigen Jahren aktiv gegen die eCard.
Der Mitgliederkreis ist bunt, von der Frei-
en Ärzteschaft über den Chaos Computer
Club, dem Ökologischen Ärztebund und
bekannten Organisationen wie dem
IPPNW – Internationale Ärzte für die
Verhütung des Atomkriegs, und dem NAV
Virchowbund. Auch Patientenvereinigun-
gen sind dabei, wie die Deutsche AIDS
Hilfe oder der Fibromyalgie-Verband
Rheinland-Pfalz und Saarland. Die Aktion
veranstaltete jetzt in Berlin zum Thema
„Risiken und Nebenwirkungen der elek-
tronischen Gesundheitskarte eine
Tagung, die auf gute Resonanz stieß.
Die Sprecherin der Aktion, Dr. Silke
Lüder aus Hamburg kritisierte, dass mit
der Einführung der Karte das sensible
Arzt-Patienten-Verhältnis beschädigt
würde. Sie verwies auf die Beschlussla-
ge des Deutschen Ärztetages, der im
Jahr 2010 den Stopp gefordert hatte.
Bisher ist vorgesehen, auf der Versicher-
tenkarte, wie bisher, die Stammdaten des
Patienten zu verzeichnen. Auf freiwilliger
Basis können Notfalldaten gespeichert
werden, wie Erkrankungen, Medikation,
Allergien. Auch die Anschrift des behan-
delnden Arztes. Im Notfall sollen Ärzte
und Rettungskräfte darauf Zugang erhal-
ten können, auch ohne Zutun des Kar-
teninhabers.
Außerdem ist in Planung, dass mit dem
Modul KOM-LE: Kommunikation Leis-
tungserbringer die Kommunikation zwi-
schen den Leistungserbringer erfolgen
soll. Damit will man, so die Angaben von
Gematik, den Datentransfer sicherer
gestalten.
Des weitern ist vorgesehen, die eFA,
elektronische Fallakte, zu etablieren.
„Die hierzu als Anwendung vorgesehene
elektronische Fallakte ermöglicht eine
einrichtungsübergreifende Behandlungs-
dokumentation zu einem Patienten, wenn
mehrere Einrichtungen oder Ärztinnen
und Ärzte gemeinsam fallbezogen in die
Behandlung eines Patienten eingebun-
den sind“, heißt es dazu bei der Gematik.
Silke Lüders kritisierte in Berlin, dass bei
jedem Praxisbesuch eine online Überprü-
fung der Daten stattfinden soll. Einerseits
erhöhe das den Verwaltungsaufwand
erheblich, der außerdem nicht honoriert
werde, sondern alleine zu Lasten der
Ärzte gehe. Dabei gebe es – nach
Berechnungen der Krankenkassen – nur
in 2,3 % der Fälle wirklich Veränderungen
im Versichertenstatus. Außerdem würden
Arzt und Praxismitarbeiter damit zu Hilfs-
sheriffs der Krankenkassen gemacht. Sie
fürchtet um die Sicherheit der Mitarbei-
ter. Außerdem würden die sensiblen
Daten der Patienten übers Internet über-
mittelt deren Sicherheit sie bezweifelte.
Nur die Lösung, mit einem zweiten, nicht
mit dem Internet verbundenen Praxis-
rechners lasse sich dies lösen, auch
wieder zu Lasten der Ärzte, die die Kos-
ten dafür selber aufbringen müssen.
Die Hamburger Ärztin kritisierte, dass
einige Krankenkassen die Auskunft
gäben, dass die Patienten ihre Behand-
lungen privat bezahlen müssen, wenn sie
jetzt noch keine eCard haben. Das sei
schlicht falsch.
Einer eventuellen zentralen Speicherung
der Patientendaten erteilte sie eine klare
Abfuhr, da das nicht sicher sei. Die
Daten gehörten in die Patientenhände,
etwa auf einem USB-Stick gespeichert.
Auch hier gebe es schon gute Modelle,
die funktionierten.
Sie forderte eine Überprüfung der Arbeit
der Gematik, es seien bis heute viele Mil-
lionen bis Milliarden Euro sinnlos ver-
geudet worden. „Ja zur Technik, aber
nein zur E-Card. Gesundheitsdaten dür-
fen keine Ware werden“, betonte sie.
Als Patientenvertreterin bekräftigte Gabi
Thiess die ablehnende Haltung. Sie
wandte sich gegen zentrale Speicherung
von Daten. Besonders kritisierte sie,
dass die sensiblen Krankheitsdaten, ein-
mal im Netz, immer erhalten bleiben.
In die Kritik kam auch, dass die medizini-
schen Fachangestellten überhaupt nicht
in die Diskussion mit einbezogen wurden.
Hannelore König vom Verband der medi-
zinischen Fachberufe befürchtet ein gro-
ßes Chaos in den Praxen bei der Einfüh-
rung der eCard und erneut unbezahlte
Mehrarbeit. Sie forderte den Schutz der
Datensicherheit,
Im Nachbarland Österreich gibt es
bereits eine elektronische Gesundheits-
karte. Der Präsident des Hausärztever-
bandes Österreich, Dr. Christian Euler,
schilderte das Procedere. Die Praxen
sind während der gesamten Betriebszeit
online mit dem System verbunden, der
Patient muss sich bei jedem Besuch mit
seiner Karte anmelden. Sichtbar auf der
Karte sind die Versichertennummer und
der Name des Patienten. Das Einlesen
der Karte kostet jedes Mal rund 20
Sekunden Zeit, hat er berechnet. Bis zu
siebenmal täglich kommt es zu Störun-
gen, entweder durch Systemfehler
bedingt oder durch unkorrekte Daten auf
Seiten der Versicherungen. Dabei
komme es nicht selten zu unangenehmen
Situationen für die Patienten, z.B. durch
falsche Angaben zum Versichertensta-
tus.
Die Sicherheit der Daten zog Euler in
Zweifel und verwies auf einen 2009
bekannt gewordenen Gesundheits-
Datenskandal bei der Österreichischen
Bundesbahn. Dabei waren unzulässig
Krankheitsdaten und Fehlzeiten der Mit-
arbeiter erhoben und verknüpft worden
und damit Druck auf sie ausgeübt. „Wir
fürchten nicht den Datenmissbrauch, wir
fürchten den Datengebrauch durch die
Behörden“, sagte er.
Die eingeführte e-Medikation, die uner-
wünschte Interaktionen verhindern sol-
len, führten nicht zum Ziel, da nur zehn
Prozent durch Internaktionen bedingt
seien, der Rest von 90 Prozent sei auf
Einnahmefehler und sonstige Dinge
zurückzuführen.
Deutlich kritisierte der Berliner Medizin-
historiker Prof. Paul Unschuld die man-
gelhafte Datensicherheit. Statt Gesund-
heitskarte müsse es heißen Entblö-
ßungskarte, meinte er. Es werde immer
von Gesundheitswirtschaft gesprochen,
dabei müsse es heißen Krankheitswirt-
schaft. Erstmals in der Geschichte sei
Krankheit wertvoller als die Gesundheit
der Gesamtbevölkerung. Das schlimme
sei, dass die Krankenkassen sich im
Kampf um die Patienten sich gegen die
Ärzte stellten. Das hätten die Ärzte noch
gar nicht wahr genommen. Er erwartet,
dass zukünftig die persönlichen
Zustandsdaten offen sein werden für
Planungen mit makroökonomischen und
gesellschaftspolitischen Zielsetzungen.
Auch der Sprecher des Präsidiumsar-
beitskreises „Datenschutz und IT Sicher-
heit“ der Gesellschaft für Informatik (GI)
Prof. Hartmut Pohl sieht keine Datensi-
cherheit gegeben. „die Daten sind völlig
unsicher“, äußerte er.
Als Lösung schlug er vor:
1. Wahlfreiheit für den Ort der Datenspei-
cherung: Internet –Selbstspeicherung
2. Portabler Datenträger (Scheckkarten-
format, USB-Sticks)
3. Stand-alone-System (kein Internet
erforderlich)
4. Aktiver Datenträger: Eigenständiger
Computer (Krypto-)Prozessor: Elektro-
nische Signatur, Anwendungen
5. Zertifizierung durch das BSI
Der ehemalige Datenschützer aus Bre-
mer, der Jurist Wolfgang Linder, befürch-
tet, dass die Einführung der eCard erst
der erste Schritt sei, um weitere Daten-
sammlungen zu erstellen. Es würde den
Versicherten Sand in die Augen gestreut,
aber derzeit nicht die Wahrheit gesagt.
Ursula-Anne Ochel
eCard als Dauerthema:
Wird sie Wirklichkeit?